Bernhard Hermkes - 21. Kunstflâneur 2025
Wusstet Ihr, dass die Mandarinen, Nüsse und Orangen auf Euren Weihnachtstellern aus einem historischen Wahrzeichen großer Ingenieurbaukunst in Deutschland kommen - der Großmarkthalle Hamburg? Gegenüber des Oberhafens werden auf 36.000 Quadratmeter Gesamtfläche Obst, Gemüse und Blumen aus aller Welt angeboten, die anschließend in die Supermärkte, die Gastronomie, den Facheinzelhandel sowie auf die Wochenmärkte in Hamburg und ganz Norddeutschland bis nach Skandinavien und Osteuropa gelangen.
Zwischen 1911 und 1962 fand der Handel in den Deichtorhallen statt, die bereits Mitte der 1950er Jahre für den Markt zu klein wurden. Den von der Stadt Hamburg ausgeschriebenen Wettbewerb für eine Großmarkthalle gewann eine Bürogemeinschaft unter der Leitung von Bernhard Hermkes (1903-1995) und dem Ingenieur Ulrich Finsterwalder (1897-1988). (Hermkes gehörte auch zur Gruppe der Architekten der Grindelhochhäuser und der Kennedybrücke).
Der wellenförmig gestaltete Bau besteht aus drei großen Hauptschiffen mit einer Länge von 180 Metern. Getragen wird die Halle von doppelt gekrümmten 21 Meter hohen Stahlbetonbögen mit einer Spannweite von 48 Metern. Diese filigrane Betonkonstruktion mit ihren drei großen Fensterbändern, bietet zudem eine optimale Belichtung für die Marktstände.
Seit 1996 steht diese markante Baukultur unter Denkmalschutz und gilt seit 2017 als historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland. Seit einigen Jahren bietet der Großmarkt Hamburg auch Führungen durch die Obst- und Gemüsehalle morgens um 6 Uhr sowie Architekturführungen um 17 Uhr an.